In St. Blasien, Ortsteil Menzenschwand, entsteht der Leuchtturm „Zentrum Holzbau Schwarzwald (ZHS)“.
Als Zentrum für Innovations- und Wissenstransfer wird das ZHS die regionalen Kompetenzen in den Bereichen Holzbau / Forst / Architektur / Design / Innenausbau bündeln und den Austausch zwischen Forschung und Praxis fördern. Die Praxis wird mit Forschungseinrichtungen und Hochschulen zusammengebracht, um den Holzbau voranzutreiben und so einen wichtigen Beitrag zur CO2-Einsparung zu leisten. Es geht auch um die Frage, wie in Zeiten des Klimawandels der Wald zukünftig aussehen wird und die Rohstoffversorgung garantieren kann. Kontakte zu Hochschulen aus Forstwissenschaft, Bauplanung und Architektur wurden bereits geknüpft. Auch regionale Initiativen wie Naturpark Südschwarzwald, das Biosphärengebiet Schwarzwald, der Klimapartner Oberrhein und viele weitere haben sich aktiv in die Entwicklung des ZHS eingebracht. Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg hat von Anfang an das Projekt mit entwickelt.
Als Träger wurde eine eigene gemeinnützige GmbH gegründet. Gesellschafter sind die Unternehmen Baur WohnFaszination, GUTEX, Holzbau Bruno Kaiser, Holzwarth, Lignotrend und Rothmund Leimholz, das Berufsförderungswerk der Südbadischen Bauwirtschaft, der Verein Bauwerk Schwarzwald, die Sparkasse St. Blasien, die Stadt St. Blasien und der Landkreis Waldshut.
Die Verwendung von Holz hat im Schwarzwald eine lange Tradition. Im Landkreis Waldshut haben einige der innovativsten Unternehmen der Branche ihren Firmensitz. Im Fokus des ZHS stehen Kinder, Schüler und Studenten mit ihren Lehrkräften, aber auch alle Betriebe / Handwerker, die sich mit dem Thema Holz beschäftigen. Speziell sie sollen von den Angeboten des ZHS profitieren. Ein umfangreiches Weiterbildungsangebot wird das Wissen „in die Fläche“ tragen.
Mit öffentlichen Veranstaltungen und einem Ausstellungsbereich wendet sich das ZHS nicht zuletzt an die interessierte Öffentlichkeit. Auch moderne Technik wie zum Beispiel Virtual Reality und Augmented Reality-Simulationen werden dort Einzug halten.
Das Zentrum selbst wird als ressourcenschonender neuer Holzbau mit einem zukunftsweisenden Energiekonzept, in Kombination mit einem in die Jahre gekommenen Gebäude, geplant und so als echter Leuchtturm weit über den südlichen Schwarzwald hinausstrahlen.
Damit all diese Ziele erreicht werden können, wurde im April 2020 innerhalb der ersten Stufe eines Regionalen Entwicklungsprogramms – das „RegioWIN Förderprogramm“ – ein Förderantrag gestellt. Hier können bis zu 60% durch EFRE Mittel und Landesmittel gefördert werden. Dazu musste das Projekt ZHS zunächst als ‚Leuchtturm’ anerkannt werden; die Prämierung erfolgte im April 2021. Somit konnte sich das ZHS gegen 23 eingereichte Projekte durchsetzen.
Als zweite Stufe standen die Gründung des Zentrums, die Entwicklung von Geschäftsmodell und Betriebskonzept sowie die Ausarbeitung der Kooperation mit den Unis und Hochschulen und zuletzt die Finanzierungsbestätigung von der Bank auf der Agenda. Dieses Gesamtpaket wurde am 13.04.2022 bei der L-Bank eingereicht. Zugleich wurde ein Antrag auf vorzeitigen Maßnahmenbeginn gestellt.
Die Förderung beläuft sich auf insgesamt fünf Jahre und muss Ende 2027 sowohl abgeschlossen als auch abgerechnet sein. Nun hoffen wir in den nächsten Tagen die Bestätigung für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn zu erhalten, um in die dritte Stufe starten zu können.
(v.l.n.r.: Stefan Kudermann (Geschäftsführer), Ralph Eckert (Vorsitzender), Landrat Dr. Martin Kistler (stv. Vorsitzender der Zentrum Holzbau Schwarzwald gGmbH)